VPC-72

Steuergeräte für kleine Kläranlagen 

Das abgebildete Gerät ist Bestandteil einer ganzen Gerätefamilie, deren Elektronik einem formschönen und praktischen Kunststoff-Wandgehäuse mit Klarsichtdeckel und separatem Klemmraum eingebaut wurde.

Der Anschluss der Peripherie erfolgt über Printklemmen.

 

Die Geräte bestehen aus einem Steuer- und einem Leistungsteil, die mit einem Flachbandkabel steckbar miteinander verbunden sind. Im wesentlichen lassen sich die Geräte anhand des Leistungsteiles wie folgt aufteilen und beschreiben:

VPC 72:   Steuergerät für Drehstrom-Doppelkompressoranlagen mit Schütz und Motorschutzschalter bis zu 2 x 5 kW mit Hilfsrelais. Zahlreiche Zusatzfunktionen möglich.

 

vpc7

 

 

Es gibt mehrere Steuerteile (bis zum alphanumerischen oder grafischen LCD-Anzeige), die mit dem Leistungsteil verbinden und nach Bedarf kombinieren lassen. Dadurch ergibt eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten, die genau den Aufgaben angepasst werden können.

  1. Spannungsarten:
  • Hauptanwendungsgebiet dieser Steuerung ist die Steuerung von Drehstromanlagen (3 x 400V / 50-60 Hz).
  1. Steuerungsarten:
  • Einzelkompressorsteuerung
  • Doppelkompressorsteuerung (eine alternierende Ansteuerung dieser beiden Pumpenausgänge ist fester Bestandteil der Steuerung, ebenfalls die Spitzenlastzuschaltung der 2. Pumpe, bzw. verdoppelung der Kompressorleistung durch Parallelbetrieb). Bei Anwendungen mit erhöhter Anlagen-Verfügbarkeit (Hotelanlagen) ist damit eine redundande Kompressorbetrieb möglich
  1. Ausgangsleistung mit Motorschutzschalter:
  • Zwei Drehstromausgänge bis zu je 5,5 kW, einzeln abgesichert mit Motorschutzschalter Dies ist die konventionelle Art Drehstrommotoren gegen Überlast zu schützen.
  • Vier Stück Wechselstromrelais mit je 250V8A Schaltleistung, in zwei Gruppen mit Schmelzsicherung abgesichert. Damit läßs bei großen Festbettanlagen zwei parallele Kanäle unabhänig ansteuern.
    Eine weitere Möglichkeit vom redundanten Betrieb, oder die Anlagenauslastung kann damit in einem sehr weiten Bereich (Hoch- und Teillastbetrieb) wirtschaftlich betreiben.
  • Ein Stück Kleinrelais für Hilfsantriebe (Schranklüfter, Schrankheizung), separat mit 2A abgesichert.
  • Melderelais mit Wechselkontakt, auf Klemmen ausgeführt. Potentialfrei, oder mit Hilfe einer internen Brücke an den internen 230 V angeschlossen werden kann.
  • Optische Anzeige von Rechtsdrehfeld
  1. Anzahl Eingänge (Digital+Analog)

Es stehen je nach Gerät bis zu sechs Eingänge zur Verfügung. Einige Eingänge sind intern so beschaltet, dass auch industrielle 4-20 mA Analogsignale von externen Geräten angeschlossen werden können.

Es sind auch speziele Eingänge für den Anschluss des Motor-Bimetalls vorgesehen.

  1. Füllstandserfassung

Welches Messverfahren ausgewählt wird, hängt von der Anlage und vom Kostenrahmen ab. Einige grundsätzliche Entscheidungshilfen:
Abwassergruben sind explosionsgefährdet, so dass Funken auch im Störungsfall vermieden werden müssen. Als einfache und sichere Möglichkeit empfiehlt sich die Luftdruckmessung. Sie bietet außerdem eine zusätzliche Sicherheit an: "Wo nichts ist, kann bekanntlich auch nichts kaputtgehen". Außer eines Schlauches mit offenem Ende befinden sich keine Schalter und keine Elektronik etc., im meist schwer zugänglichen Behälter.

  • Luftdruckmessung

Der aktuelle Füllstand kann am Magnetventil erfasst werden.

  • Staudruckmessung
    In diesem Messverfahren wird der in die Messglocke eingeschlossene Luftdruck gemessen, der wiederum von der sich darüber befindlichen Wassersäule abhängig ist. Die wichtigsten Merkmale dieser Messung sind die begrenzte Entfernung und die Tatsache, dass mit geeignet gewähltem Pumpennachlauf die Glocke unterpumpt werden muss. Die Linearität hängt von der Entfernung (Schlauchlänge) und dem Schlauchdurchmesser ab.
  • Füllstandsmessung mit Schwimmerschalter
    Die klassische Niveauerfassung. Im einfachsten Fall reicht ein einziger Schwimmerschalter aus, um eine Pumpe ein- und auszuschalten, weil durch geeignete Wahl der Leitungslänge die erforderliche Hysterese eingestellt werden kann. Für Doppelpumpen bzw. für weit auseinander liegende min.- max. Pegel sind mindestens zwei Schwimmerschalter erforderlich. Zum Ein- und Ausschalten der zweiten Pumpe ist kein dritter Schwimmerschalter erforderlich, da diese zeitverzögert geschaltet werden kann. Zur Überfüllungssicherung ist jedoch ein weiterer Schwimmerschalter, oder Zeitüberwachung erforderlich.
  1. Geregelte interne Heizung

Die bei Bedarf entsprechend ausgerüsteten Geräte besitzen einen internen Temperaturfühler und einen vom Prozessor gesteuerten Leistungswiderstand von ca. 10 W. Damit kann in kalter Umgebung bis ca. –20 °C eine Innentemperatur über 0 °C erreicht werden.

Auf gleichr Art kann an den Hilfrelais ein selbstregulierendes Heizkabel (Fabr. Rheichem) mit der Erforderlichen Länge (entspricht die Heizleistung) angeschlossen werden. Bei niedriger Temperatur sorgt das Heizkabel selbst für die Temperaturregelung, bei Temperaturen ßber Null Grad wird einfach abgeschaltet.

  1. Modemanschluss (GSM-Kommunikationsmodul, PC-Anschluss)

Bei GSM-Modem handelt es sich um ein Mobilfunkmodem, welches in der Lage ist Störmeldungen als SMS Textnachricht auf ein Handy (bis zu 3 Nummern sind möglich) gesendet. Der potentialfreie Sammelstörausgang oder ein zusätzlicher Schwimmerschalter angeschlossen werden.

Als Zusatzmodul wird diese wird mit dem VPC-Gerät verbunden dazu ist vom Anwender nur noch eine aufgeladene SIM-Karte einzulegen und die Antenne in einer günstigen Position anzubringen.

Weitere Einzelheiten sind bei der Kommunikationsmodul detailliert beschrieben.

  1. Drehfeldrichtungsanzeige

Eine im Klemmraum untergebrachte Glimmlampe zeigt an, wenn das angelegte Drehfeld (Netzeingang) nicht die korrekte rechte Richtung hat.

  1. Externer 4-20 mA Signalanschluss

Es können externe Füllstandserfassungsgeräte über den standardisierten 4-20 mA - Signal angeschlossen werden.

  1. Potentialfreier Meldekontakt

Die Geräte besitzen ein Störmelderelais. Es ist im störungsfreien Fall angezogen und dadurch ist die Leitungsbruchüberwachung sichergestellt. Der gemeinsame Kontakt lässt sich mit einer Brücke an die interne Spannung anschließen und kann eine lokale optische oder akustische Störmeldung erzeugt werden.

  1. Steuerteil-Anzeigemerkmale:
  • Alphanumerisches LCD-Display

1x8 Charakter optional mit Hintergrundbeleuchtung, dient speziell zur kontinuierlichen Anzeige der Betriebswerte. Unerlässlich auch für die Eingabe von Betriebsparametern (z.B. Nennströme, Nachlaufzeiten etc.) und der Anzeige von Betriebsstunden, Füllstand sowie Störmeldungen. Die Eingabe oder Parameteränderung erfolgt durch Tasten.

  • Grafisches LCD-Display (128x64 dots)

128x64 dots LCD-Anzeige mit Hintergrundbeleuchtung, dient speziell zur kontinuierlichen Anzeige der Betriebswerte und als Bedienerführung bei der Parametrierung.
Es können nach Bedarf auch kundenspezifische grafische Symbole oder Pictogramme angezeigt werden, um fremdsprachige Bedienerführung zu erleichern.

  1. Relais für Zusatzaggregat

Es können unterschiedliche Zusatzaggregate (Magnetventile, Unterwasserpumpen, Meldeleuchte etc.) bis zu 8 A angeschlossen werden, wobei die Gesamtstromaufnahme des Geräts berücksichtigt werden muss.

Die Funktion ist optional und muss softwaremäßig angepasst werden.

  1. Hand-0-Auto Schalter Test- und Notlauf

Die Geräte besitzen einen 3-stufigen Umschalter für folgende Funktionen:

  • Kompressor 1 manuell EIN
  • Kompressoren Autobetrieb
  • Kompressor 2 manuell EIN

Alle Auto- und Überwachungsfunktionen sind überbrückt [außer z.B. Motorschutzschalter oder Leitungssicherungen]). Diese Funktion ist für einen Kompressor-Schnelltest gedacht und ist auch bei Elektronikausfall unter Aufsicht anwendbar.

  1. Interne akustische Meldung

Jedes Gerät besitzt eine integrierte kleine Hupe, die durch Tastendruck quittiert werden kann (Blinksignal und potentialfreier Meldekontakt  bleiben bestehen, bis der Fehler beseitigt wurde).

  1. Echtzeituhr batteriegepuffert (real time clock)

Die interne Uhr dient zur Echtzeitsteuerung. Im Betrieb gibt es eine automatische Winter-/ Sommerzeitumstellung und auch die Schaltjahre werden berücksichtigt. Die Uhr arbeitet bei Netzausfall weiter. (V-Clean*)

  1. Meldungsarchiv

In Verbindung mit der Echtzeituhr (V-Clean*) können Störmeldungen gespeichert und abgerufen werden.

  1. Betriebsstundenzähler

Geräte mit LCD-Anzeige haben Software-Betriebsstundenzähler, die mit einem Service-Code zurückgesetzt werden können.

  1. EEPROM Speicherbaustein

Die EEPROM-Bausteine dienen in Geräten ohne LCD-Anzeige dazu, bestimmte Betriebsparameter bzw. Betriebszustände netzausfallsicher zu speichern und bei Bedarf darauf zurückzugreifen.

Geräte mit LCD-Anzeige (V-Clean) benötigen sie u.a. um Meldetexte und Betriebsstunden zu speichern.

  1. Hauptschalter
  • Drehstrom-Hauptschalter können bei dem VPC-7 unmittelbr in die Frontplatte, in einem Kleingehäuse seitlich angebaut oder zur Wandmontage mitgeliefert werden.
  1. Notstromversorgung

Bei Steuermodulen mit LCD-Anzeige sind mittels langlebigen LiPO-Akkus eine Notstromversorgung realisiert, die bei Netzausfall eine notwendige Alarmmeldung (optisch + akustisch) unterstützt. Die Akkus (1,2V) ist steckbar auf der Platine befestigt und wird vom Gerät geladen.

  • Mittels Hochleistungskondensatoren ist eine weitere Notstromversorgung realisierbar. Diese ist absolut wartungsfrei und ebenfalls sehr leistungsfähig. Nur für die GSM Fernmeldemodul vorgesehen.
  1. Gehäusegrößen / Schutzarten

Alle Maße ohne Verschraubungen und Kabel:

  • VPC-7:           RCP-2500-Gehäuse mit Klarsichtdeckel und separatem Klemmraum

B280 x H220 x T143 mm

IP65

Änderungen im Sinne der technischen Weiterentwicklung vorbehalten